Pleite beim Aufsteiger
* Am Samstag den 25.09.2025 gab es für die Milbertshofener Herren ein bisschen Jugendspiel-Feeling — bereits um 13:45 wurde im Münchner Westen zum Anpfiff gerufen. Gegner waren die Aufsteiger vom HSG München West, mit denen jetzt ein weiteres gut bekanntes Münchener Derby zurück in der BOL ist.
Neben der frühen Anpfiffzeit stand das Spiel auch personell unter etwas ungewöhnlichen Vorzeichen. So war durch zahlreiche alte und neue verletzungsbedingte Ausfälle (Alexander Hinterwimmer, Georg Woywood, Max Becker, Ernst Knöckl, Logo Ntevetzis, Paul Oeing, Lukas Benitos, Mika Springer) sowie weitere terminliche Verhinderungen der Kader der Mil-Herren äußerst dezimiert. Mit nur acht verfügbaren Feldspielern, holte sogar Trainer Lars Baldauf die Handballschuhe wieder aus der Tasche und nahm als Backup auf der Bank Platz.
Trotz alledem war die Devise klar – nach dem erfolgreichen Auftakt gegen Übersee mussten als letztjähriger Tabellenvierter gegen die Aufsteiger zwei Punkte her. Das Spiel startete gut, direkt im ersten Angriff klappte, was sich der TSV gegen die erwartet kompakt und defensiv stehende 6-0 Abwehr der HSG vorgenommen hatte perfekt: mit Tempo und Tiefe Druck ausüben und sauber weiterspielen bis zum freien Abschluss und Tor von Außen.
Die HSG brauchte allerdings ebenfalls nicht lange, um ins Spiel zu kommen und lies sich von der schnellen 2-0 Führung nicht beeindrucken. Beide Mannschaften taten sich im Angriff allerdings etwas schwer, es fielen immer wieder minutenlang keine Tore. In der 20ten Minute stand es dann 8-8 in einem Spiel, das beim Aufsteiger von viel Wille und Motivation, bei Milbertshofen dagegen von Leichtsinn und fehlender Konzentration geprägt wurde. Allerdings war das Spiel bisher trotzdem ausgeglichen und man hatte ständig das Gefühl, sobald die leichtsinnigen Fehler abgestellt werden, sollte der TSV die Kontrolle erlangen.
Dem sollte leider gar nicht so sein. Während die HSG mögliche Punkte schnupperte und vor Motivation und Stimmung ihre Abwehr antrieb, verlor der TSV völlig den Faden, das Fehlen frischer Kräfte von der Bank machte sich bemerkbar. Besonders in der Abwehr zeigten sich Lücken und West konmte durch viel zu einfache Tore das letzte Drittel der Halbzeit dominieren und mit einer deutlichen 15-10 Führung in die Pause gehen. In 10 Minuten erzielten die Milbertshofener kein Tor aus dem Spiel und lagen Dank zwei verwandelter Siebenmeter „nur“ mit 5 zurück.
In der zweiten Halbzeit sah die Mil-Deckung wieder viel besser aus und beide Mannschaften taten sich unfassbar schwer, Tore zu erzielen. Während die Gastgeber gegen die nun sehr viel aktiver und effektiver agierende 5-1 zunehmenden Schwierigkeiten hatten, zu Abschlüssen zu kommen, scheitert es bei Milbertshofen hauptsächlich an einer sehr schlechten Abschlussquote auch bei freien Würfen, sowie weiterhin viel zu vielen leichtsinnigen und ungezwungenen Fehlern im Angriff. So schaffte es die H1 nicht, wieder näher als auf 17-15 heranzukommen, da die teilweise 3-4 aufeinander erfolgreichen Defensivaktionen vorne nicht mit Toren veredelt werden komnten. Am Ende ging das Spiel dann 23-20 für die Gastgeber zu Ende. Torarm und zerfahren, geprägt von Fehlern und Konzentration auf Milbertshofener Seite und tollem Kampfgeist der hochmotivierten Mannschaft aus West, die definitiv in die BOL gehört.
HSG München-West — TSV Milbertshofen 23:20 (15:10)
Im Tor: Niklas Maier, Chris GutbrodAuf dem Feld: Elia Schmidt (5), Moritz Meister, Lars Baldauf, Momo Nußberger (1), Aron Baierlein (2), Nico Baierlein (2), Basti Vogel (3), Richi Konrad (2), Ilyas Karimi (5)